Welche Informationen stehen im Führungszeugnis?

Das Führungszeugnis ist ein wichtiges Dokument, das Informationen über die strafrechtliche Vergangenheit einer Person enthält. Es wird von vielen Arbeitgebern und Institutionen angefordert, um sicherzustellen, dass keine relevanten Vorstrafen vorliegen. Doch welche Informationen sind im Führungszeugnis genau eingetragen und welche Daten können Sie dort finden? In diesem Artikel geben wir Ihnen eine detaillierte Aufschlüsselung der Inhalte eines Führungszeugnisses in Deutschland.

Was steht im Führungszeugnis?

Ein Führungszeugnis kann verschiedene Arten von Einträgen enthalten, die sich hauptsächlich auf strafrechtliche Verurteilungen beziehen. Zu den relevanten Informationen, die im Führungszeugnis stehen, zählen:

  • Strafrechtliche Verurteilungen: Alle strafrechtlichen Verurteilungen, die durch ein Gericht ausgesprochen wurden und die eine bestimmte Strafe zur Folge hatten, sind im Führungszeugnis aufgeführt.
  • Bewährungsstrafen: Auch Strafen, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, werden im Führungszeugnis eingetragen. Dies umfasst sowohl Freiheitsstrafen als auch Geldstrafen.
  • Maßregeln der Besserung und Sicherung: Hierzu gehören gerichtlich angeordnete Maßnahmen wie Therapieauflagen oder eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt.
  • Jugendstrafen: Verurteilungen nach Jugendstrafrecht können unter bestimmten Bedingungen ebenfalls im Führungszeugnis auftauchen, insbesondere wenn die Strafe schwerwiegend ist.

Was steht nicht im Führungszeugnis?

Es gibt bestimmte Informationen, die nicht im Führungszeugnis enthalten sind. Dazu gehören:

  • Ermittlungsverfahren: Informationen über laufende Ermittlungsverfahren oder Anklagen sind nicht im Führungszeugnis enthalten.
  • Geldstrafen unter bestimmten Grenzen: Kleinere Geldstrafen unterhalb einer bestimmten Grenze können nach Ablauf einer Frist aus dem Führungszeugnis entfernt werden.
  • Verjährte Verurteilungen: Nach Ablauf bestimmter Fristen können Einträge aus dem Führungszeugnis gelöscht werden, sodass sie nicht mehr sichtbar sind.

Warum werden Informationen im Führungszeugnis eingetragen?

Das Führungszeugnis dient dazu, Arbeitgebern oder Behörden einen Einblick in die strafrechtliche Vergangenheit einer Person zu geben. Insbesondere bei Tätigkeiten, die mit Sicherheitsrisiken oder großer Verantwortung verbunden sind, wie etwa in Schulen, Kitas oder im Sicherheitsbereich, ist ein Führungszeugnis oft zwingend erforderlich. Die Einträge sollen dabei helfen, das Risiko zu minimieren und die Eignung für eine bestimmte Tätigkeit zu überprüfen.

Welche Arten von Führungszeugnissen gibt es?

In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Führungszeugnissen, die je nach Zweck angefordert werden können:

  • Privates Führungszeugnis: Dieses wird zur Vorlage bei privaten Arbeitgebern verwendet.
  • Behördliches Führungszeugnis: Ein solches Führungszeugnis wird direkt an eine Behörde gesendet und dient meist zur Prüfung von Eignungskriterien für Behördenanstellungen.
  • Erweitertes Führungszeugnis: Dieses Führungszeugnis wird verlangt, wenn die Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen zu tun hat, und enthält unter Umständen mehr Informationen als ein normales Führungszeugnis.

Fazit: Transparenz durch das Führungszeugnis

Das Führungszeugnis stellt eine wichtige Quelle dar, um Informationen über die strafrechtliche Vergangenheit einer Person zu überprüfen. Obgleich nicht jede Kleinigkeit eingetragen wird, bieten die im Führungszeugnis enthaltenen Daten dennoch eine umfassende Einsicht in relevante Verurteilungen. Besonders bei sicherheitsrelevanten Berufen oder Arbeiten mit schutzbedürftigen Personen ist ein aktuelles Führungszeugnis unverzichtbar.